Schlucken

Der Weg aus der Sprechapraxie

Eine Sprechapraxie ist eine Störung des sprechmotorischen Programmierungsprozesses. Sie kann beispielsweise die Folge einer Hirnblutung oder eines Schlaganfalls sein. Wenn die Sprechapraxie isoliert auftritt (d.h. ohne Aphasie) ist das Sprachverständnis erhalten. Durch ihr stark ausgeprägtes Störungsbewusstsein verspüren die Betroffenen häufig einen hohen Leidensdruck. Sie wissen was sie sagen möchten, können dies aber häufig gar nicht oder nur mit einer erhöhten Sprechanstrengung und starken Suchbewegungen realisieren. Eine Sprechapraxie tritt häufig in Verbindung mit einer Aphasie auf, wir arbeiten in diesem Fall mit der SpAT Methode nach Karen Lorenz. Uns ist es wichtig dem Betroffenen wieder einen Zugang zu Kommunikation zu ermöglichen, um ihm seinen Leidensdruck zu nehmen.

Dysarthrie, wenn die Kommunikation eingeschränkt ist

Auch die Dysarhtrie ist eine neurologische Störung des Sprechens, welche beispielsweise eine neurodegenaritive Erkrankung (z.B. Multiple Sklerose oder Morbus Parkinson) als Ursache haben kann. Bei einer Dysarthrie können sich Symptome im Bereich der Atmung, Intonation, Prosodie, und/oder Artikulation manifestieren. Dadurch kann das Sprechen verwaschen, abgehakt und unverständlich sein, was für die Betroffenen bedeutet, dass sie Inhalte oft wiederholen müssen. Dies ist für die Betroffenen und ihre Angehörigen oftmals frustrierend. Daher ist es uns wichtig, durch eine gezielte Diagnostik die einzelnen Bereiche aufzudecken, welche Förderung/Training benötigen, damit die Freude am Sprechen bald wieder zurückkommt.

Kindliche Sprechstörungen

Auch im Kindesalter können sich Sprechstörungen zeigen, welche entweder das phonetische oder das phonologische System betreffen.

Phonetische Störungen (Dyslalie)

Phonetische Störungen (Dyslalie) bedeuten, dass die Kinder einen Laut oder mehrere Laute noch nicht korrekt realisieren (aussprechen) können, hierzu zählt auch der Sigmatismus auch Lispeln genannt (interdentalis, addentali, lateralis) sowie der Schetismus (interdentalis, addentalis, lateralis). In der Therapie wird vorwiegend die Lautbildung des Ziellautes geübt.

Phonologische Störungen

Bei einer phonologischen Störung, wird der Bedeutungsinhalt eines Wortes oder mehrerer Wörter durch den inkorrekten Gebrauch eines Phonems im Wort verfälscht (Kanne-Tanne). Hierzu zählen unter anderem Vorverlagerungen, Rückverlagerungen und glottale Ersetzungen. Phonologische Störungen können physiologisch, aber nicht mehr altersgerecht, oder pathologisch, sein. Nach einer ersten Vorstellung ihres Kindes entscheidet sich, ob eine logopädische Therapie bereits ratsam ist, oder ob der phonologische Prozess noch altersgemäß ist und eine Wiedervorstellung empfohlen wird. Ist eine Therapie notwendig, wird die Diskrimination des Ziel- und Ersatzlautes, auf rezeptiver und produktiver Ebene, geübt.

Stottern

Unter Stottern versteht man eine Störung des Redeflusses, welche sich auf unterschiedliche Weise äußert. Symptome können das Wiederholen von Lauten, das lautlose Pressen des Anfangsbuchstaben oder das Langziehen von Vokalen sein. Stottern ist für die Betroffenen eine seelische Belastung und kann zudem körperliche Symptome wie Zittern, Blinzeln und/oder Schwitzen zur Folge haben. 

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner